Netzwerk

Historische Synagogenorte in Bayerisch-Schwaben

Ausstellungseröffnung am 13. März 2023 um 18.30 Uhr im Jüdischen Museum Augsburg Schwaben

Am 13. März um 18.30 Uhr eröffnet das Jüdische Museum Augsburg Schwaben als zweiter Ausstellungsort die Wanderausstellung „Feibelmann muss weg. Ein antisemitischer Vorfall aus der schwäbischen Provinz“ in der Ehemaligen Synagoge Kriegshaber.

Nach der NS-Machtübernahme wurde Antisemitismus in Deutschland nicht nur von oben verordnet. Persönliche Ressentiments spielten weiter eine wichtige Rolle. Durch sie entwickelten die antijüdischen Hetzkampagnen und Gewaltmaßnahmen vor Ort vielfach eine ganz eigene Dynamik, wie auch Jakob Feibelmann erfahren musste. Der Memminger Unternehmer wurde ab 1933 mit anonymer Drohpost überschüttet, die ihn massiv anfeindete und zur Emigration drängte. Ende 1934 flüchtete er schließlich nach Palästina und nahm die Drohschreiben mit, die er als Beweismittel gesammelt hatte.

Die Ausstellung setzt sich anhand von 22 Reproduktionen erhaltener Briefe und Postkarten mit den Anfängen der nationalsozialistischen Judenverfolgung auf lokaler Ebene auseinander. Dabei verschränkt sie Täter- und Opfergeschichte und fragt sowohl nach den Urheber*innen der Hassbotschaften und möglichen Mitwisser*innen wie auch nach den Konsequenzen für Jakob Feibelmann.

Vernissage
13. März 2023 um 18.30 Uhr

Veranstaltungsort
Pfarrheim Hlgst. Dreifaltigkeit, Ulmer Straße 195a, 86156 Augsburg (gegenüber der Ehemaligen Synagoge Kriegshaber)

Begrüßung
Dr. Carmen Reichert, Direktorin des Jüdischen Museum Augsburg Schwaben

Grußworte
Jürgen Enniger, Referent für Kultur, Welterbe und Sport der Stadt Augsburg
Hermann Bredl, Antisemitismusbeauftragter der IKG Schwaben-Augsburg

Einführung in die Ausstellung
Monika Müller, Kuratorin

Reflexionen einer Nachfahrin
Amira Korin, Enkelin von Jakob Feibelmann (per Video aus Herzliya, Israel)

Musikalische Umrahmung durch Dominik Uhrmacher

Im Anschluss haben Sie die Gelegenheit, die Ausstellung in der Ehemaligen Synagoge Kriegshaber zu besichtigen und bei einem Stehempfang mit uns ins Gespräch zu kommen.